80 Jahre danach – Wege zu einer gemeinsamen deutsch-polnischen Erinnerungskultur?

Waldemar Czachur, Heinz-Helmut Lüger

Abstract


Gegenstand des Beitrags sind zwei Gedenkreden zum 80. Jahrestag des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs, gehalten vom deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und vom polnischen Staatspräsidenten Andrzej Duda. Untersucht wird, welche Gedenkdaten die Redner in den Mittelpunkt stellen, welche Selbst- und Feindbilder sie entwerfen und welche Ziele sie verfolgen. Dazu wird in einem ersten Schritt die unterschiedliche Bedeutung des Zweiten Weltkriegs im jeweiligen kollektiven Gedächtnis skizziert; es folgt eine knappe Charakterisierung der Gedenkrede als Textsorte. Den Schwerpunkt bilden eine Analyse der den Reden zugrundeliegenden Perspektiven, einschließlich der präsentierten Thesen, sowie eine Gegenüberstellung der wichtigsten Unterschiede.


Schlagworte


Zweiter Weltkrieg; Diskursanalyse; kollektives Gedächtnis; persuasive Strategien; politische Argumentation

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DOI: http://dx.doi.org/10.17951/lsmll.2021.45.2.93-105
Date of publication: 2021-07-06 12:55:19
Date of submission: 2021-01-04 14:39:58


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