Semantische Kämpfe im Kampf um die Wähler. Zur diskursiven Konstruktion rechtspopulistischer Deutungsmuster

Izabela Kujawa

Abstract


Der Kampf um die Durchsetzung bestimmter Deutungsmuster im gesellschaftlichen Kollektivwissen erfolgt mittels Sprache, d.h. das kollektive Wissen und Gedächtnis, sowie bestimmte Bedeutungen werden u.a. sprachlich konstruiert. Insofern kann ein „Streit um Sache“ als ein „Streit um Worte“, also als ein semantischer Kampf (Felder, 2006, S. 1) betrachtet werden. In diesem Sinne wird Macht auch über Semantik ausgeübt. Das Ziel des vorliegenden Beitrags ist die Analyse des Begriffs naród/Volk, seiner Bedeutungen und der daraus entstandenen Einzelnarration über das wahre Volk im politischen Diskurs polyphoner Ich-Erzähler. Das umfangreiche Analysekorpus umfasst 100 politische Wahlreden der polnischen und deutschen Rechtspopulisten.


Schlagworte


Diskursanalyse; Sprache der Rechtspopulisten; Deutungsmuster; politische Reden

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Literaturhinweise


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DOI: http://dx.doi.org/10.17951/lsmll.2021.45.2.107-117
Date of publication: 2021-07-06 12:55:21
Date of submission: 2020-11-29 23:04:53


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